Parkett im Badezimmer

Fliese war gestern

45 Minuten am Tag verbringen die Deutschen durchschnittlich im Badezimmer und vor dem Kleiderschrank. Dies ermittelte eine internationale Studie des Marktforschungsinstituts GfK aus dem Jahr 2016. Längst haben sich die einst tristen Nasszellen dabei zu gemütlichen Rückzugsorten gemausert. Wohlfühlcharakter und Wellness-Flair zum Entspannen sind gefragt. In diesem Zuge erobert natürlicher und angenehm fußwarmer Parkettboden zunehmend das ehemals fliesendominierte Terrain.

Holzböden im Bad sind schön und atmosphärisch. Wichtig ist aber vor allem, sich für die richtige Holzart zu entscheiden. Ungünstig ist zum Beispiel Buche, die sehr schnell beim Kontakt mit Wasser sowie unter hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit  quillt und bei einem kalten und trockenen Raumklima schwindet. Gut eignen sich dahingegen härtere Tropenhölzer wie Doussie, Merbau oder Teak aus nachhaltiger Forstwirtschaft, die auch bei Schiffsdeckböden oft eingesetzt werden. Auch Eiche und Nussbaum sind eine gute Wahl für die schicke Bodengestaltung im Bad.

Nässe und Feuchtigkeit sind kein Problem, wenn man ein paar grundlegende Dinge berücksichtigt. So ist ein gründliches Lüften nach dem Duschen wichtig, damit sich die Luftfeuchtigkeit im Raum normalisiert und nicht niederschlagen kann. Zudem sollte eine Pfützenbildung vermieden werden, indem die Nässe frühzeitig aufgewischt wird und somit nicht lange auf dem Holz verbleibt. Entscheidend ist, dass das Parkett nicht schwimmend verlegt, sondern direkt vollflächig auf den Estrich geklebt wird. Am besten von Fachleuten, die wissen, worauf zu achten ist, empfiehlt die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund). Die Handwerk-Profis verwenden dabei wohngesunde Verlegewerkstoffe, die mit dem EMICODE-Siegel oder „Blauem Engel“ zertifiziert sind. Geklebtes Parkett ist robuster, haltbarer und quillt infolge von Wärme, Luftfeuchtigkeit und Nässe weniger als schwimmend verlegtes Parkett. Die Elemente bleiben fest mit dem Boden verbunden, so dass sich darunter kein Schimmel bilden kann. Zudem lässt sich geklebtes Parkett auch problemlos renovieren und wirkt nach dem Schleifen mit anschließender Endbehandlung wieder wie neu. Als Finish eignet sich Hartwachsöl besser als Lack, der von unterwandernder Nässe abgelöst werden kann.

Im Mix mit edler Keramik, Naturstein oder einem hochwertigen Glattputz erhält das Bad ein schickes Spa-Ambiente. Das geht bei geklebtem Parkett zumeist ohne störende Übergangsprofile. Zusätzlich wird die Wärme von Fußbodenheizungen viel schneller und effizienter in den Raum weitergeleitet – angenehm in der Barfußzone. So verlockt der Holzboden dazu, auch gern mal mehr als 45 Minuten pro Tag im Bad zu verbringen. 

Foto: pik – Parkett im Klebeverbund / Sanitär Wahl GmbH (Livinghouse)