Bodenbeläge auswählen: Parkett oder Laminat?

Original und Fälschung

Holz ist mit über 70 Prozent nach wie vor das beliebteste Baumaterial für den Innenausbau. Und auch bei der Auswahl des Bodenbelags rangiert der Naturstoff nach einer Umfrage des Stern mit über 50 Prozent ganz vorne in der Hitliste deutscher Bauherren und Renovierer. Laminat dagegen bevorzugen nur rund 33 Prozent. Kein Wunder, stehen sich mit Parkett und Laminat doch Original und Fälschung gegenüber.

Während Massivparkett aus Vollholz und Fertigparkett aus mehreren Holzschichten bestehen, ist Laminat in erster Linie ein Kunstharzprodukt. Die Oberfläche wird gebildet aus mit Kunstharz getränkten Papieren, deren Dekore fototechnisch aufgedruckt sind. Lediglich die Mittellage setzt sich aus einem aus minderwertigem, zerspantem Holz gewonnenen Holzwerkstoff zusammen. Die Oberfläche von Laminat zeigt zumeist ein Holzdekor und sorgt dafür, dass Laminat dem Parkett auf den ersten Blick ähnlich sieht. Doch die gleichmäßige Optik der bedruckten Oberfläche hat bei genauerem Hinsehen mit Parkett wenig gemein. Jeder Holzboden ist ein von der Natur geschaffenes Unikat, denn kein Stab gleicht dem anderen. Feine Farbnuancen, individuelle Schattierungen und Maserungen, die durch das natürliche Wachstum des Holzes entstehen, machen ihn unverwechselbar. Darüber hinaus ist geklebtes Parkett durch unterschiedliche Verlegemuster und -formen, wie Intarsien, individuell gestaltbar.

Auch im alltäglichen Begehen und Benutzen werden die Unterschiede schnell deutlich. Bei der Feuchteempfindlichkeit müssen mit Laminat Abstriche gemacht werden: Aufquellende Kanten sind ein typisches Schadensbild von Laminatböden. Eine weitere Schwachstelle ist der Trittschall. Da Laminat in der Regel schwimmend verlegt wird, erzeugt jeder Schritt ein hässliches „Klack“. Selbst die neuerdings mit Trittschalldämmung ausgestatteten Laminatböden können die Geräusche nicht völlig ausschließen. Auch hier besitzt geklebtes Parkett einen deutlichen Vorteil: Durch die vollflächige Fixierung gerät der Boden nicht in Schwingung und schluckt so die Trittgeräusche. Nicht zuletzt bietet der natürliche, fußwarme Holzbelag einen ganz anderen Gehkomfort als das Kunstprodukt.

Bleibt die jahrelange Beanspruchung des Bodenbelags nicht ohne Folgen, sind etwa kleinere Macken oder Flecken in der Deckschicht entstanden, unterscheidet sich der Aufwand für die Renovierung von Parkett und Laminat erheblich. Während sich beim robusten Holzboden Kratzer und Dellen abschleifen und neu versiegeln lassen, muss bei Laminat meist die komplette Fläche ausgetauscht werden.