Technik kompakt

Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.

pik-Dialog „Parkett in Badezimmern“

Parkett in Badezimmern, geht das überhaupt?
Auch wenn es für viele auf den ersten Blick überraschend klingt, Parkett lässt sich bei Beachtung einiger Randbedingungen schadensfrei und dauerhaft in Bädern verlegen. Bäder bieten sich geradezu für Parkettböden an, unterstützt doch dieser warme und natürliche Bodenbelag den zunehmenden Wellness-Charakter moderner Badezimmer geradezu ideal.

Welche Parkettarten eignen sich für die Verlegung in Badezimmern?
Grundsätzlich sollten extreme Formate vermieden werden. Kleinformatiges Mosaikparkett kann aufgrund seines hohen Fugenanteils sehr schnell Feuchtigkeit aufnehmen, was zu unerwünschten Quellerscheinungen führen würde. Dielen ab zirka 120 bis 150 cm Länge neigen bereits bei geringer Feuchtigkeitsaufnahme zu unerwünschten, großen Dimensionsänderungen. Ideal ist etwa Stab- oder Mehrschichtparkett (entsprechende Verleimfestigkeit vorausgesetzt) in gängigen Länge/Breite-Abmaßen.

Gibt es Unterschiede bei der Eignung unterschiedlicher Holzarten?
Ja, es gibt sogar deutliche Unterschiede. Bevorzugt sollten sogenannte gutmütige Holzarten eingesetzt werden, das heißt solche mit langen Feuchtewechselzeiten. Sie überstehen kurzfristige Feuchtigkeitseinwirkungen schadlos. Hier ist vor Allem die Eiche zu nennen sowie viele Tropenhölzer wie beispielsweise Merbau oder das vom Schiffsbau her bekannte Mahagoni. Dagegen sind Hölzer mit kurzen Feuchtewechselzeiten, wie Buche oder Ahorn, nicht empfehlenswert.

Gibt es Einschränkungen bei der Wahl der Oberflächenbehandlung?
Grundsätzlich können in Bädern sowohl geölte als auchlackierte Oberflächen eingesetzt werden. Allerdings sollte geölten Flächen der Vorzug gegeben werden, weil bei ihnen Unterwanderungen durch Wasser an der Holz/Öl-Grenzfläche naturgemäß ausgeschlossen sind.

Sind besondere baurechtliche Regelungen zu beachten?
Ein Parkettboden im Bad ist grundsätzlich möglich und mittlerweile vielfach ausgeführt. Er ist heute noch keine Regelkonstruktion, ist jedoch durch die bestehenden Regelwerke erfasst (siehe pik-Dialog „Abdichtungen“). Vomausführenden Parkettleger wird ein erhöhter Beratungs-und Hinweisaufwand gefordert, den ein professioneller Verleger sicher leisten und auch als Chance zur eigenenProfilierung nutzen kann.

Welche Besonderheiten sind bei der Pflege des fertigen Bodens zu beachten?
Ein Parkettboden im Bad unterliegt bezüglich der erforderlichen Pflege keiner höheren Beanspruchung, als ein Parkettboden in anderen Wohnräumen. Er benötigt daherdie gleiche regelmäßige Reinigung und Pflege wie jederandere Parkettboden auch. Allerdings sollten Wasserpfützen nicht über längere Zeit auf dem Boden stehen bleiben. Daher sollte das Parkett nach dem Baden oder Duscheninsbesondere in den Ecken trocken gerieben werden.Wichtig ist auch, dass das Raumklima, also Raumtemperatur und rel. Luftfeuchtigkeit, möglichst konstant ist, was übrigens für jeden Parkettboden wünschenswert wäre. Nach dem Baden oder Duschen also durchlüften, um die feuchte Luft nach draußen zu transportieren.

Wenn die aufgezählten Punkte beachtet werden, steht einem echten Wohlfühlboden im Bad nichts mehr entgegen.