Technik kompakt

Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.

Fußbodenheizung

Welche Klebstoffe eignen sich zur Verklebung von Parkett auf Estrichen mit Warmwasserfußbodenheizung?
Prinzipiell eignen sich alle Klebstofftypen auch für die Verklebung auf Warmwasserfußbodenheizung. Entscheidend ist die Empfehlung des Herstellers. Maßgeblich für die Klebstoffauswahl ist vor allem, welche Art von Parkett verlegt werden soll. Darüber hinaus sind selbstverständlich die Herstellerangaben, wie z. B. maximale Oberflächentemperatur, einzuhalten.

Ist die Auswahl des Klebstoffes dabei abhängig von der jeweiligen Parkettkonstruktion und der zu verlegenden Holzart?
Wie bereits erwähnt ist die Parkettkonstruktion ausschlaggebend für die Produktauswahl. Das Temperaturintervall ist bei einer beheizten Konstruktion größer als bei einer unbeheizten, zudem wird dann geheizt (im Winter), wenn die Luftfeuchten schon relativ niedrig sind. Dadurch erhöhen sich die möglichen Belastungen der Verklebung. Im Zweifelsfall sollte daher auf Produkte zurückgegriffen werden, die tendenziell mehr Sicherheitsreserve bieten, z. B. Reaktionsharz-Klebstoff anstelle von Dispersions-Klebstoff.

Wie muss der zu belegende Untergrund beschaffen sein, um darauf Parkett verkleben zu können?
Die Vorgaben der DIN 18356 müssen erfüllt sein. In dieser Norm sind die Prüfpflichten des Parkettlegers aufgelistet. Die Fußbodenheizung führt tendenziell zu höheren Belastungen, damit verbunden sind z. B. höhere Zugspannungen vom Klebstoff zur Estrichoberfläche. Daher ist insbesondere auf eine ausreichende Festigkeit der Estrichoberfläche zu achten. Wichtig ist auch darauf zu achten, dass ein Aufheizprotokoll vorliegt.

Sind vor, während und nach der Parkettverlegung bestimmte Oberflächentemperaturen des Estrichs zu beachten?
Die Mindesttemperatur für Untergrund und Umgebung bei der Parkettverlegung beträgt 15 °C. Bei höheren Temperaturen verkürzt sich bereits die offene Zeit der Klebstoffe spürbar, daher gibt es einen idealen Temperaturbereich, der bei ca. 15 – 18 °C liegt. Bei Fußbodenheizungen darf die Vorlauftemperatur 55 °C nicht überschreiten. Für die maximale Temperatur an der Parkettoberfläche schreiben die Parketthersteller einen Wert von 26 – 28 °C vor; im Zweifelsfall muss die Vorlauftemperatur gesenkt werden. Wird diese Temperatur überschritten, trocknet das Parkett übermäßig; es schrumpft und die dadurch auftretenden Spannungen führen zu den bekannten Schäden.

Wie verhalten sich die sog. elastischen Klebstoffe auf Estrichen mit Warmwasserfußbodenheizung?
Unabhängig davon, ob eine Fußbodenheizung vorhanden ist oder nicht, lassen elastische Klebstoffe das Holz eher arbeiten. Trocknungsbedingte Fugenbildung, vor allem im Winter, wird dadurch früher sichtbar. Die Fußbodenheizung erweitert den möglichen Temperaturbereich hin zu höheren Temperaturen, dadurch erhöhen sich insgesamt die auftretenden Temperaturdifferenzen und damit verbunden die maximalen und minimalen Feuchtegehalte im Parkett (siehe auch Frage 2). Fugen können dadurch breiter werden. Tendenziell treten bei weichelastisch geklebtem Parkett auf Fußbodenheizung sichtbare Fugen eher auf.

Wie verhalten sich die Klebstoffe im «Störfall», wenn die Fußbodenheizung überhitzt wird, und bis zu welchen Temperaturen sind die Klebstoffe beständig?
Wird die Fußbodenheizung überhitzt, können durch z. B. Untertrocknung und der damit verbundenen Schwindung so hohe Spannungen auftreten, dass die Gesamtkonstruktion an der schwächsten Stelle «nachgibt». Typische Schadensbilder sind dann z. B. Bruch in der Estrichrandzone, Trennung im Klebstoff oder Parkettschaden.

Ist durch die Fußbodenheizung damit zu rechnen, dass die Klebstoffe in ihrer Haltbarkeit bzw. Dauerhaftigkeit beeinträchtigt werden?
Von Lösemittel-Kunstharzklebstoffen ist bekannt, dass sie auf Fußbodenheizung langsam verspröden können. Dispersions- und Reaktionsharz-Klebstoffe werden durch die Fußbodenheizung praktisch nicht negativ verändert.