Technik kompakt

Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.

Massivholzdielen

Was versteht man unter dem Begriff „Massivholzdiele“?
Massivholzdielen werden überwiegend aus Laubholz als einschichtige Elemente gefertigt. Sie sind breiter und längerals Parkettstäbe. Als Orientierung für die kleinsten Maße können zirka 1 Meter Länge und 11 cm Breite dienen.

Welche Holzarten eignen sich zur Verklebung von Massivholzdielen aus technischer und praktischer Sicht beziehungsweise welche Holzarten sind hierfür nicht oder nur bedingt geeignet?
Hölzer für Massivdielen sollten möglichst wenig quellempfindlich sein. Das bedeutet: Die Feuchtewechselzeiten sollten lang sein, damit die Massivdielen auf Änderungen der klimatischen Bedingungen möglichst langsam reagieren und Maßänderungen somit dämpfen. Geeignet und vielfachbewährt ist vor allem die Holzart Eiche.

Welche Klebstoffsysteme sind einzusetzen oder zu bevorzugen unter Berücksichtigung der zu erwartenden Quell- und Schwundtendenzen des Holzes?
Bevorzugt einzusetzen sind schubfeste zweikomponentige Reaktionsharzklebstoffe. Alle einkomponentigen Reaktionsharzklebstoffe sind nach DIN EN 14293 als weiche Klebstoffe eingestuft. Sollen einkomponentige Reaktionsharzklebstoffe zur Klebung von Massivholzdielen eingesetzt werden, sollte nur nach Empfehlung des Klebstoff-herstellers gearbeitet werden.

Wie sollte diesbezüglich die Estrichoberfläche beschaffen sein?
Die Druckfestigkeit des Estrichs sollte mindestens die Klasse C35 nach DIN EN 13813 erfüllen. Darüber hinaus sind geringe Ebenheitsabweichungen anzustreben. Mindestanforderung ist die Erfüllung der DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 3, besser wäre Zeile 4 (erhöhte Anforderungen an die Ebenheit).

Bis zu welchen Breiten ist eine fachgerechte Verklebung technisch möglich?
Massivdielen können in der Regel bis zirka 20 cm Breite sicher geklebt werden. Bei Landhausdielen (mehrschichtig) beträgt die max. Breite ca. 30 cm in Ausnahmefällen auch bis zu 40 cm. Grundsätzlich sollte der Klebstoff eher großzügig aufgetragen werden, um eine möglichst satte Einbindung der Dielen in das Klebstoffbett zu erreichen. In Verbindung mit schubfesten Klebstoffen verhindert dies das Auftreten von Bewegungsgeräuschen beim Begehen. Auch das Beschweren der Dielen während der Abbindezeit des Klebstoffs kann sinnvoll sein. Alle diese Arbeiten sollten nur von einem erfahrenen Fachmann durchgeführt werden.

Sind bei sehr breiten Dielen (größer als 200 mm) Erscheinungsbilder zu erwarten, die den Gesamt eindruck stören?
Bei ungünstigen raumklimatischen Bedingungen werden Verformungen und auch deutlich sichtbare Fugen auftreten. Anschmutzungen lassen Fugen nach einer gewissen Zeit dunkel erscheinen, was insbesondere bei helleren Holzarten oder Oberflächen störend wirken kann. In Verbindung mit Fußbodenheizungen treten diese unerwünschten Effekte verstärkt auf.

Welche Holzeigenschaften kommen einer Massivholzdielenverklebung entgegen?
Aus dem oben Geschilderten ergibt sich, dass Hölzer für Massivdielen die folgenden Eigenschaften aufweisen sollten: Geringe Quellneigung, lange Feuchtewechselzeiten, dunkler Farbton und geradliniger Wuchs.

Mit welchem Feuchtegehalt sollen Massivholzdielen (Verlegung im Wohnbereich) angeliefert werden?
Grundsätzlich sind Massivholzdielen mit dem Feuchtegehalt anzuliefern und zu verlegen, der sich im Ausgleich mit den raumklimatischen Bedingungen 50 % relative Feuchte und zirka 20 °C einstellen würde. Sind raumklimatische Besonderheiten zu erwarten, zum Beispiel in Ausstellungsräumen von Museen oder in Kirchenräumen, macht die Angabe eines Pauschalwerts keinen Sinn. Entscheidend ist dann, dass der Lieferfeuchtegehalt an die zu erwarteten Raumbedingungen angepasst ist. Vor einer Verlegung von Massivholzdielen ist immer ein Beratungsgespräch sinnvoll, in dem diese Frage abgeklärt und auf Besonderheiten hingewiesen werden kann.

Ist eine Verklebung auf Estrichen mit Warmwasserfußbodenheizung zu empfehlen?
Wenn die oben genannten Faktoren beachtet werden, ist eine solche Verlegung gegebenenfalls möglich. Eventuell sollte erwogen werden, die maximale Oberflächentemperatur auf 25 °C zu begrenzen. Für ausreichende Luftbefeuchtung im Winter ist unbedingt zu sorgen. Auch bei Beachtung dieser Maßnahmen sind verstärkte Fugenbildung und Verformungen zu erwarten. Der Nutzer sollte vom Verleger auf diese Erscheinungen hingewiesen werden.