Technik kompakt

Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.

Nutzen von EMICODE-Produkten für den Handwerker

Viele gesellschaftlich relevante Themen werden oft ignoriert oder mit dramatischer Überspitzung ausgeschlachtet. Ob Waldsterben, Feinstaub oder Stickoxide: eine unaufgeregte und sachliche Diskussion ist selten geworden. So bleibt es nicht aus, dass es zum Verschleppen von Problemen oder zu hysterischen Maßnahmen kommt und der Verbraucher verunsichert ist. Entsprechende Fragen und Sorgen landen dann meist beim Handwerker. Indem er sich auf Baustoffe mit dem EMICODE verlässt, kann er die Verunsicherung der Endverwender gut auffangen. Wie genau, das verrät der aktuelle pik-Dialog.

Was genau verbirgt sich hinter dem EMICODE?

Vor über 20 Jahren sind die Hersteller aus lösemittelhaltigen Klebstoffen für 99 Prozent der Anwendungen ausgestiegen. Dies geschah gemeinsam und ohne gesetzlichen Zwang. Im Jahre 1997 wurde der EMICODE ins Leben gerufen, die Produkte branchenweit verbessert und für Gesundheit und Umwelt optimiert, weit vor den öffentlichen Debatten über Nachhaltigkeit. Heute ist der größte Teil der Produkte als „sehr emissionsarm“ klassifiziert, leicht erkennbar an der Klassifizierung EMICODE EC1 und EMICODE EC1 PLUS.

Ist der EMICODE zuverlässig?

Von Anfang an hatte der EMICODE strenge Kriterien an die stoffliche Zusammensetzung der Produkte. Grundsätzlich ist die Verwendung von Lösemitteln nicht zulässig. Dieses Kriterium war schon immer die Basis für eine verbesserte Nachhaltigkeit von Produkten, da weder Umwelt noch Mensch mit problematischen Emissionen belastet werden.

Der EMICODE bewirbt Produkte nicht mit präzisen Angaben von Emissionswerten, da diese stets schwanken. Eine solche Angabe wäre unseriös und täuscht den Verbraucher. Für eine maximale Sicherheit der EMICODE-Qualität sorgen regelmäßige, unangemeldete und von unabhängigen Fachlaboren durchgeführte Stichprobenkontrollen.

Wie nachhaltig ist der EMICODE?

Den EMICODE tragen Verlegewerkstoffe, die frei von Lösemitteln sind. Diese sind ergiebiger, ressourcenschonender und umweltverträglicher. Am Beispiel der SMP-Klebstoffe für Parkett stehen dem Verarbeiter 100 Prozent Klebstoff zur Verlegung bereit. Früher wurden in der Größenordnung von 30 Gewichtsprozent an Lösemitteln Emissionen auch bei Bodenbelagsklebstoffen in die Umwelt freigesetzt. Da Lösemittel als Gase zudem unerwünschte klimarelevante Auswirkungen haben, ist ihr Verzicht bei Parkettklebstoffen umso wichtiger und ein Zeichen der Nachhaltigkeit.

Damit ist der EMICODE in diesem Bereich die Grundlage für eine erhöhte Nachhaltigkeit von Produkten. Er prüft zudem auch die Abwesenheit von Problemstoffen, die sicher ausgeschlossen sein sollen. Hier ist unter anderem Formaldehyd zu nennen. Für diesen kritischen Stoff gibt es einen Innenraumluftgrenzwert. Produkte, die den EMICODE tragen, leisten insofern nachweislich keinen Beitrag zu unerwünschten Formaldehydemissionen.

Was macht den EMICODE aus?

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Zeichen und Labeln, die mit unterschiedlichen Anforderungen für sich werben. Im Bereich der Bauprodukte dominiert in Deutschland der EMICODE mit ca. 6.000 Produkten. Er ist auch international ein Qualitätssiegel für ein verlässliches System zur Bewertung von Emissionen aus Bauprodukten, das in punkto Qualität keine Kompromisse macht.

Der EMICODE stellt sicher, dass relevante Emissionen in die Innenraumluft ausbleiben. Damit sind die aktuellen Hygieneanforderungen an Bauprodukte des deutschen Baurechts übererfüllt. Möglichweise ersetzen in den nächsten Jahren europäische Anforderungen über harmonisierte Normen die deutschen Bestimmungen. An der Umsetzung der sogenannten BWR3-Kriterien wird seit langem gearbeitet, sie stellen nur Grundanforderungen. Dagegen setzt der EMICODE schon seit seiner Einführung maximale Anforderungen an das Emissionsverhalten.

Was gewährleistet die EMICODE-Prüfung?

EMICODE-Produkte werden von unabhängigen Laboren geprüft, auch nimmt die Gemeinschaft emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V. (GEV) für Stichprobenuntersuchungen Proben vom Markt. Dies entlastet Handwerker, Bauherren und Architekten deutlich, Produkte nach Emissionen zu bewerten. Denn wer kann einen Prüfbericht auswerten und weiß, welche Stoffe kritisch sind und welche nicht?

Weiterhin garantiert der EMICODE, dass die essentiellen Kriterien für Nachhaltigkeit erfüllt sind. Sind die Produkte nach EMICODE lizenziert, kann sich der Handwerker auf seine wichtige Tätigkeit konzentrieren und den technischen Erfolg seiner Arbeit sicherstellen. Die Kriterien zu Umwelt, Gesundheit und Hygiene sind bei sach- und fachgerechter Anwendung der EMICODE-Produkte automatisch erfüllt.

Welchen Mehrwert bietet der EMICODE dem Handwerk?

Mit seinem hohen Standard für seine Bauprodukte erfüllt der EMICODE die Anforderungen weit über das gesetzlich Geforderte hinaus. Mit ihm wollen die Hersteller zeigen, dass nicht nur verantwortliches und nachhaltiges Handeln im Zentrum ihrer Tätigkeiten steht, sondern dass sich dauerhafte wirtschaftliche Erfolge auf verantwortlichem Handeln gründen. Emissionsarme Produkte gibt es heute nicht nur bei Klebstoffen, sondern bei einer Vielzahl von Bauprodukten, die der Handwerker täglich braucht. Dadurch kann er dem fragenden Verbraucher die Sicherheit geben, dass die von ihm verwendeten Produkte in punkto Emissionen sicher sind, wenn sie den EMICODE tragen.

Das Label hat im Markt neben Sicherheit auch Orientierung geschaffen, die dem Verbraucher signalisiert, dass er sich bei der Auswahl der Produkte auf seinen Handwerker verlassen kann. Und Verlässlichkeit ist die Basis einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Handwerker und Kunden. Der EMICODE wird auch in Zukunft der Maßstab für Bauprodukte aus ganzheitlicher Sicht sein. Bei keinem anderen Zeichen steckt schließlich so viel Erfahrung und Materialkompetenz im System wie beim EMICODE.