Technik kompakt
Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.
Was bedeutet die Kennzeichnung EMICODE?
Der EMICODE wurde von der GEV* eingeführt. Er dient zur Klassifizierung und Kennzeichnung von emissionskontrollierten Verlegewerkstoffen, Klebstoffen und Bauprodukten. Durch das Klassifizierungssystem EMICODE lassen sich die Produkte nach ihrem Emissionsverhalten in die folgenden drei Klassen einstufen:
EC2: Emissionsarme Produkte werden mit dem EMICODE EC2 ausgezeichnet. Diese Klasse erfüllt die Grundvoraussetzungen zum Erhalt eines EMICODE-Siegels.
EC1: Die Klasse EMICODE EC1 hat sich über viele Jahre als höchster Standard für sehr emissionsarme Produkte bewährt. Die mit diesem Siegel ausgezeichneten Produkte erfüllen höchste Umwelt- und Gesundheitsansprüche.
EC1PLUS: Das EMICODE-Siegel EC1PLUS ist die Premiumklasse, die die Grenze des technisch Machbaren beschreibt. 2010 eingeführt, setzt sie noch einmal deutlich strengere Grenzwerte als die bislang beste Klasse EC1.
Welche Vorteile hat der Verarbeiter bei Verwendung von Parkettklebstoffen mit der EMICODE-Kennzeichnung?
Produkte mit EMICODE-Zertifizierung sind praktisch frei von Lösemitteln, Hochsiedern und anderen flüchtigen Substanzen und sie werden darauf hin auch zertifiziert und unabhängig überprüft. EMICODE-Produkte eröffnen damit nicht nur einen erheblich verbesserten Arbeitsschutz für den Verarbeiter, sondern schützen darüber hinaus auch den Endverbraucher vor Geruchsentwicklungen und Emissionen. Gerade bei einem Naturprodukt wie Parkett ist das ein wichtiges Argument.
Haben EC1-gekennzeichnete Parkettklebstoffe Nachteile?
Ob es sich nun um Dispersions- oder um Reaktionsharzklebstoffe handelt – alle diese Klebstoffe unterscheiden sich in ihren technischen Eigenschaften, unabhängig davon, ob sie nun mit dem EMICODE gekennzeichnet sind oder nicht.
Die EMICODE-Kennzeichnung bietet in jeder Hinsicht nur zusätzliche Sicherheit ohne irgendwelche weiteren Nachteile. Es spricht deshalb alles für die Verwendung von Parkettklebstoffen mit dem EMICODE.
Ist bei der Verwendung von EC1-Klebstoffen eine besondere Untergrundvorbereitung notwendig?
Die EMICODE-Kennzeichnung bezieht sich ausschließlich auf die Emissionseigenschaften und nicht auf ein bestimmtes anwendungstechnisches Verhalten. Insofern ist für EMICODE-Klebstoffe keine besondere Untergrundvorbereitung nötig. Wie immer bei der Verlegung von Parkett, muss zuerst ein belegreifer Boden hergestellt werden. Vor der Verarbeitung von Dispersionsklebstoffen auf unebenen oder nicht saugfähigen Untergründen muss in der Regel gespachtelt werden, um eine gleichmäßig ebene und saugfähige Fläche zu erhalten. Das gilt aber generell für Dispersionsklebstoffe, nicht nur für diejenigen mit EC1/ EC1PLUS
Lässt sich jede Verlegesituation mit EMICODE-Klebstoffen bewältigen?
Egal, welche Holzart auf welchem Untergrund verlegt werden soll, für jeden Fall stehen bestens geeignete EMICODE-Klebstoffe zur Verfügung. In rund 80 Prozent der Fälle kann dabei mit sehr emissionsarmen EC1/ EC1PLUS -Dispersionsklebstoffen gearbeitet werden, die zweifellos als arbeits- und umweltfreundlichste Klebstoffgruppe anzusehen sind. In den restlichen Fällen können sehr emissionsarme Reaktionsharzklebstoffe eine optimale Lösung bieten.
Macht der EMICODE die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (ABZ) überflüssig?
Nein! Die ABZ ist heute die Mindestvoraussetzung, die jeder Parkettklebstoff, der in Aufenthaltsräumen eingesetzt wird, erfüllen muss. Parkettklebstoffe mit dem EMICODE müssen deutliche höhere Emissionsanforderungen erfüllen, als sie über die ABZ gefordert werden. Anders als bei der ABZ wird zudem das Einhalten der EMICODE-Kriterien durch unabhängige Überprüfungen verifiziert. Der EMICODE bietet somit einen erkennbaren Mehrwert sowohl für den Verarbeiter als auch für den Endverbraucher.
*Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V.