Technik kompakt

Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.

Ökologische Faktoren von Parkett

Bei Kaufentscheidungen rücken heutzutage zunehmend ökologische Faktoren verstärkt in das Bewusstsein der Verbraucher. Die Produktauswahl bestimmen immer öfters Aspekte wie die Knappheit der verbrauchten Ressourcen und die Auswirkungen einer Kaufentscheidung auf die Umwelt bzw. auf die nutzenden Personen. Welche ökologischen Faktoren beim vollflächigen festen Kleben von Parkett zum Tragen kommen, behandelt der pik-Dialog.

Welche Rolle spielt das Ursprungsmaterial?

Schon bei den verwendeten Materialien für Produkte hat die Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert. Die Forderung lautet hier, dass bestehende Ressourcen nur soweit in Anspruch genommen werden sollen, wie sie auch wieder bereitgestellt werden oder neu entstehen können.

Holzprodukte haben hier einen entscheidenden Vorteil: Nicht nur, dass ein Baum während seines Wachstums keine knappen Ressourcen benötigt, sondern jeder Baum bezieht den ihm notwendigen Kohlenstoff während seines Wachstums aus der Atmosphäre. Er wandelt bei diesem Vorgang klimaschädliches Gas (CO2) in Kohlenstoff und Sauerstoff um. Der entstehende Sauerstoff ist wiederum für Mensch und Tier lebensnotwendig. Holz hat hier einen klaren Vorteil gegenüber anderen Rohstoffen und der Kauf von Holzprodukten fördert zugleich die Forstwirtschaft, die wiederum die Basis für gesunde, nachwachsende Wälder stellt.

Weist jedes Parkett denselben Holzanteil auf?

Der Holzanteil im Fertigprodukt variiert stark nach Parkettsorte. Pauschal lässt sich sagen, dass die Herstellung von Parkett auf circa 10 bis 20 kg Holz für einen Quadratmeter Parkett basiert, was etwa 99 Prozent bei den meisten Parkettarten ausmacht. Dazu kommen noch, je nach Parkettaufbau und Oberflächenbehandlung, 20 bis 200 g Kleber, Öle/Lacke und Verpackung. Zunehmend setzt auch beim Input dieser Bestandteile ein Umdenken ein und es zeichnet sich ab, dass der Fokus in Richtung nachhaltige Bezugsquellen geht.

Wie nachhaltig fällt die Parkett-Produktion aus?

Jede Herstellung von Gütern bedingt einen direkten oder indirekten Verbrauch an Ressourcen. Beim Parkett sind die Bestandteile aber nahezu komplett aus nachwachsenden Rohstoffen. Außerdem zeichnet sich die Produktion von Parkett durch eine sehr geringe Belastung der Umwelt während der Produktion aus. Zum einen fallen nur Neben- und Abfallstoffe in sehr geringen Mengen an. Die „Reste“ der Parkettherstellung sind fast ausschließlich Holzabfälle, die ohne weiteres zur Wärmeerzeugung genutzt werden können.

Zum anderen erzeugen Hersteller in Deutschland zumeist Öko-Strom, der dann für den Produktionsprozess selbst eingesetzt wird. Der zweite Energieträger ist das bereits genannte Restholz, das dann zur Holztrocknung sowie zum Beheizen der Gebäude im Winter genutzt wird.

Bleiben die ökologischen Faktoren des Holzes in Form des Parketts erhalten?

Auch während der Nutzung kann ein Produkt einen Einfluss auf die Umwelt haben. Ein Parkettboden braucht zum Unterhalt selbst keine Ressourcen und Emissionen fallen nur in sehr geringen Mengen an. Diese bestehen fast ausschließlich aus Terpenen (wie bspw. ätherische Öle), die für den als generell angenehm empfundenen „Holzgeruch“ verantwortlich sind.

Wie sieht es mit Emissionen bei Parkett aus?

Diskussionen über Wohngesundheit achten sehr oft rein auf die Quantität der Emissionen wie bspw. die VOC (flüchtigen organischen Verbindungen). Diese Kennzahl gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob oder wie schädlich Stoffe sind, sondern zielt lediglich auf die Quantität. So werben viele künstlich hergestellte Produkte mit geringen Emissionen, obwohl Stoffe mit schlechteren toxikologischen Bewertungen darunter sind. Demgegenüber zeichnen sich Parkett und Parkettklebstoffe durch sehr geringe Emissionen aus, die zudem unbedenklich sind und keine unklaren Substanzen beinhalten.

Und was passiert am Ende der Nutzungsdauer?

Jeder, der schon mal ein Haus umgebaut hat, weiß, dass zunehmend Zeit und Geld für die Entsorgung der entfernten Baustoffe aufgewendet werden muss. Parkett selbst bietet dabei den Vorteil, dass durch den hohen Holzanteil die Entsorgungskosten minimal sind. Insgesamt ist jedoch die lange Lebenszeit eines Parkettbodens entscheidend. Ein Parkettboden kann ohne weiteres über Generationen hinweg genutzt werden, es sind in Privathäusern öfters Böden anzutreffen, die mehr als 100 Jahre alt sind. Einen nachhaltigeren Bodenbelag findet man nirgends.

Was ist für eine derartige Lebensdauer entscheidend?

Ein klassisches Design ist ein Garant für eine lange Nutzungszeit. Um den Boden selbst langfristig zu erhalten, ist bei der Verlegung jedoch vor allem ein vollflächig festes Kleben des Parketts zu empfehlen. Auf diese Weise wird die laufende mechanische Belastung verringert und gleichzeitig die Renovierung vereinfacht. Hinzu kommt, dass Parkett der einzige Bodenbelag ist, der sich mehrmals renovieren lässt. Kratzer, Flecken und Dellen können durch Abschleifen beseitigt werden. Mit einer anschließenden neuen Oberflächenbehandlung sieht der Boden dann wieder so schön aus wie am ersten Tag.

Zusammengefasst punktet Parkett also mit vielen Faktoren. Unsere aktuelle Generation investiert mit Parkett in eine schöne Wohnatmosphäre sowie einen zeitlosen Klassiker und fördert mit ihrer Kaufentscheidung auch aktiv die Umwelt. Schon Generationen vor uns verlegten Holzböden, die im Zuge von Renovierungsarbeiten in Schmuckstücke des Hauses oder einer Wohnung verwandelt werden können. Gerade mit zunehmender Umweltbelastung wird deutlich, dass auch wir ressourcenschonend mit unserer Umwelt umgehen müssen und bei Kaufentscheidungen die Priorität auf Langlebigkeit und Umweltschonung legen sollten. Holz ist dabei eine gute Wahl und die ökologischen Faktoren von Parkett sprechen für sich.