Technik kompakt

Hier beantwortet die Initiative pik (Parkett im Klebeverbund) Fragen, die sich rund um vollflächig geklebtes Parkett drehen. Die Fragen und Antworten werden von Vertretern von Handwerk und Industrie gemeinsam erarbeitet.

pik-Dialog – Kontrollierte Raumklimabedingungenund Parkett

Warum ist ein kontrolliertes Wohnraumklima für einen Parkettboden so wichtig?
Parketthölzer können bei hohem Luftfeuchtegehalt Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen. Wird die Luft wieder trockener, geben sie diese wieder ab. Man sagt Holz „arbeitet“. Als Folge sind Fugen im Parkettboden eine materialtypische Eigenschaft. Die Breiten dieser Fugen lassen sich durch verschiedene Maßnahmen, wie etwa Holzart- oder Parkettformat-Auswahl, gezielt beeinflussen. Ein wichtiger Einflussfaktor ist auch das Raumklima. Je trockener die Raumluft werden kann, desto stärker ist die zu erwartende Fugenbildung. Beispielsweise führen niedrige Luftwechselraten tendenziell zu einer Erwärmung in der Wohnung, die automatisch auch zu einem Absinken der relativen Luftfeuchte führt.

Wenn wir von kontrollierten Raumklimabedingungen sprechen, welcher Bereich ist dann gemeint?
Wir sprechen von Temperaturen etwa zwischen 20 und 22 °C und relativen Luftfeuchten etwa zwischen 40 und 65 %. Damit stimmen die kontrollierten Raumklimabedingungen weitgehend mit unserem Behaglichkeitsbereich überein, d. h. ein Raumklima, das weder durch zu niedrige Luftfeuchte die Schleimhäute austrocknet noch durch zu hohe Luftfeuchten unangenehm drückend wirkt. Kontrollierte Raumklimabedingungen stellen also keine Einschränkung für die Bewohner dar, denn sie werden mehr oder weniger unbewusst sowieso von ihnen angestrebt.

Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren auf das Raumklima?
Folgende wichtige Einflussfaktoren sind zu beachten (gilt nicht für Räume mit Klimaanlage):
1. Der Wohnungstyp. Handelt es sich bei der Wohnung um einen ungedämmten Altbau mit relativ starkem Luftwechsel oder handelt es sich im anderen Extrem um einen hochgedämmten Neubau oder gar ein Passivhaus, das eigentlich nur noch zwangsbelüftet bewohnt werden kann?
2. Die Art der Heizung. Die Radiatorheizung mit herkömmlichen Heizkörpern bedingt eine höhere Luftzirkulation als eine Fußbodenheizung und vermeidet damit eine Untertrocknung der Parkettelemente am Boden. Anders die Fußbodenheizung, die direkt über dem Boden die höchstenTemperaturen und damit die trockenste Luft erzeugt.
3. Die Jahreszeit. Im Winter wird kalte Luft aufgeheizt, was, wie bereits beschrieben, zwangsweise zu sehr niedrigen Luftfeuchten führt. Im Sommer sind die Luftfeuchten in Wohnungen ähnlich wie im Freien.

Wann ist ein kontrolliertes Wohnraumklima besonders wichtig?
Ganz eindeutig in einem Passivhaus im Winter. Hier braucht der Parkettleger bereits im Beratungsgespräch Informationen, welches Raumklima vorherrscht. Ein weiterer Aspekt sind Fußbodenheizungen, egal in welchem Gebäudetyp. Sie begünstigen immer die Fugenbildung.Über die Kontrolle des Raumklimas kann die Wirkung von Luftbefeuchtungsmaßnahmen überprüft werden. Eine mögliche Fugenbildung lässt sich so reduzieren.