Einfach und attraktiv

Längst wird Parkett auch in Bädern, Küchen und Dielen verlegt. Doch was tun, wenn im Haus oder in der Wohnung alte Fliesenbeläge liegen, die nicht mehr zeitgemäß sind? Bei richtiger fachlicher Verarbeitung lässt sich Parkett einfach auf dem alten Fliesenboden verlegen. Wie das geht, wird im Folgenden erklärt.

Blümchenmuster umrahmt von grellem Orange-Grün oder das komplette Bad Beige in Beige? Mit den Jahren verlieren Fliesen ihre Attraktivität. Außerdem wünschen sich viele Renovierer einen fußwarmen Boden und bevorzugen daher Parkett – auch in Flur, Bad und Küche. Also raus mit den Fliesen und einen neuen Bodenbelag rein? Das ist zwar eine Option, aber es geht auch eleganter, kostengünstiger und vor allem mit weniger Lärm, Staub und Dreck: Parkett auf Fliesen lautet die Zauberformel. Speziell bei der Sanierung von Küchen und Bädern ist Parkett eine schicke und nachhaltige Alternative. Voraussetzung für einen dauerhaften Genuss des Holzbodens ist eine fachgerechte Verarbeitung in mehreren Schritten, die richtige Wahl der Holzsorte und eine gute Pflege des neuen Belags. Am besten lässt man die Bodenrenovierung von einem Fachbetrieb ausführen.

Am Anfang der Sanierung steht eine gründliche Bestandsaufnahme des vorhandenen Fliesenbodens. Haben sich Fliesen gelockert oder sind Fugen beschädigt? Gibt es Unebenheiten? Damit das Parkett später den Bewohnern Freude bereitet, müssen solche Mängel sorgfältig beseitigt und der Boden eventuell vorbehandelt werden. Lockere Fliesen befestigt man mit einem Kleber. Höhenunterschiede zur Fliesenoberfläche werden bei Bedarf vorab verspachtelt und der ganze Boden anschließend am besten mit einer Ausgleichsmasse geebnet. Entscheidend für eine erfolgreiche Sanierung ist die richtige Anwendung der entsprechenden Materialien. Ebenso zu beachten: Der Untergrund muss nach dieser Behandlung gründlich trocknen.

Anschließend kann das Parkett verlegt werden. Wichtig ist, dass der Holzbelag über die gesamte Fläche auf den Untergrund geklebt wird. Von einer schwimmenden Verlegung ist aus schallschutztechnischen Gründen abzuraten. Eine feste Klebung des Parketts ist auch dann ratsam, wenn eine Fußbodenheizung installiert ist. Durch die formschlüssige Verbindung mit dem Untergrund kann die Wärme effizienter an die Oberfläche und in den Raum gelangen. Achten Sie bei der Beauftragung des Parkettbetriebs darauf, dass die Handwerker einen möglichst emissionsarmen Kleber verwenden. Das Emicode-Zeichen der GEV – Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V. bietet hier zuverlässige Orientierung. Manche Fachbetriebe empfehlen, Mehrschichtparkett für die Verlegung auf Fliesen zu wählen, da es besonders gut eventuelle Spannungen zwischen Untergrund und neuem Boden ausgleichen kann. Bei entsprechender Verarbeitung eignet sich aber auch Massivparkett für diesen Zweck.

In Küche und Bad ist Parkett höheren Belastungen ausgesetzt als beispielsweise im Wohnzimmer. Daher sollte für das Parkett eine robuste und nicht zu helle Holzsorte gewählt werden. Die beliebte heimische Eiche eignet sich zum Beispiel sehr gut. So können Küche und Esszimmer mit einem durchgehenden Dielenboden gestaltet werden, was dem Trend zum offenen Wohnen entgegenkommt. Weist der Boden markante Astlöcher auf, fallen kleinere Kratzer oder Dellen nicht so stark auf. Geölte und gewachste Böden sind hier gegenüber versiegeltem Parkett im Vorteil, weil sich leicht beschädigte Stellen mithilfe von Reparatursets gut ausbessern lassen.

Für den dauerhaften Genuss des Parketts sollte eine gute Pflege selbstverständlich sein. Dazu gehört regelmäßiges Kehren und nebelfeuchtes Wischen. Fettrückstände in der Küche oder Wasser im Bad werden möglichst rasch mit einem Tuch aufgewischt. Gegenüber Skeptikern verweisen Experten darauf, dass auch bei einem Fliesenboden verschüttetes oder übergelaufenes Wasser nicht einfach stehen gelassen, sondern ebenfalls beseitigt wird. Und gutes Lüften der Räume ist in jedem Fall wichtig: Denn Fenster und Türen sind in vielen Fällen aus Holz und vertragen daher keine starke Dauerfeuchtigkeit. Und außerdem ist Lüften generell gut für die Raumluft und somit für die Gesundheit.

Gewachstes und geöltes Parkett sollte in Wohnräumen einmal im Jahr nachgeölt oder -gewachst werden. Bei stärkerer Beanspruchung des Bodens wie in Küche und Bad empfiehlt es sich, diesen Pflegevorgang zwei- oder dreimal vorzunehmen. Ist nach etwa 15 Jahren eine Sanierung des Parketts fällig, stellt das kein Problem dar. Denn der Holzboden kann während seiner Nutzungsdauer mehrmals abgeschliffen und wieder versiegelt bzw. geölt werden. Das ist wirtschaftlich und nachhaltig zugleich.

Parkett auf Fliesen ist also eine sinnvolle, leicht zu realisierende und kostengünstige Möglichkeit für Renovierer, Räume wohnlich und optisch ansprechend zu gestalten. Wichtig für eine erfolgreiche Sanierung ist die fachgerechte Ausführung aller notwendigen Arbeitsschritte durch einen Profi: gründliche Aufbereitung und Trocknung des Untergrunds, Wahl einer geeigneten Holzsorte, feste Klebung des Parketts auf den Untergrund und abschließend eine sorgfältige Oberflächenbehandlung mit Versiegelung oder mit Öl/Wachs. Werden diese Punkte beachtet, bereitet das neue Parkett den Bewohnern über lange Zeit Freude. Dem alten Fliesenbelag wird sicher niemand nachtrauern.

Fotos: Parkett im Klebeverbund (PIK)