Im Herbst und Winter gut zu wissen
Es wird mit Füßen oder gar Schuhen getreten, Stühle werden gerückt, Gegenstände fallen herunter – Parkett wird mal mehr, mal weniger hart traktiert. Vor allem jetzt im Herbst und Winter, wenn vermehrt Nässe, Laub, Kieselsteine und Streusalz an den Schuhen haften, hinterlässt das seine Spuren. Doch trotz aller Strapazen: Parkett ist entgegen der Meinung vieler robust, langlebig und nachhaltig – wenn es regelmäßig und sorgfältig gepflegt wird.
Bei der Gestaltung der Parkettoberflächen haben Immobilienbesitzer verschiedene Möglichkeiten. In den letzten Jahren sind geölte oder gewachste Holzböden sehr angesagt. Sie stehen für mehr Natürlichkeit als versiegelte Holzböden. Die Maserung bleibt sicht- und – geht man barfuß über den Boden – spürbar. Das Öl oder Wachsöl dringt in das Holz ein und bildet an der Oberfläche eine Schutzsicht. In Skandinavien verbreitet ist die Behandlung des Holzbodens mit Lauge und Seife. Bei beiden Techniken erhalten die Bewohner als Ergebnis einen offenporigen Belag, so dass das Holz feuchteregulierend ist und so eine positive Wirkung auf das Raumklima haben kann. Anders verhält es sich beim Versiegeln eines Holzbodens mit Parkettlack. Dieser bildet eine glatte, abgeschlossene Schicht, sodass die raumklimatisierende Wirkung und auch das Holzfeeling an nackten Füßen kaum ausgeprägt sind. Dafür ist mit Lack versiegeltes Parkett robuster als ein geölter, gewachster oder geseifter Holzboden.
Unabhängig von der Wahl der Oberflächenbehandlung – wichtig ist die gute Pflege des Holzbodens. Wer sein Parkett regelmäßig saugt (mit schonender Bürste) und wischt, wird lange Freude daran haben. Das Wischen sollte dabei nebelfeucht mit einem passenden Pflegemittel vonstattengehen, das heißt, nicht mit einem zu nassen Wischtuch. Um das Parkett zu schonen, empfiehlt es sich zudem, Tische, Stühle und andere Möbel mit Filzgleitern zu unterlegen. Bei geöltem und gewachstem Parkett kann der Oberflächenschutz in regelmäßigen Abständen mit einem Intensivreiniger und einem Pflegeöl neu aufgebaut werden.
Trotz aller Vorsicht kann es im Laufe der Jahre zu Kratzern und Macken kommen. Solche Stellen lassen sich mit entsprechend gefärbtem und erwärmten Wachs ausbessern. Bei lackiertem Parkett wird die reparierte Stelle nach der Behandlung mit einem Klarlackstift versiegelt. Nach 12 bis 15 Jahren ist die Abnutzung des Bodens meist so groß, dass eine größere Behandlung oder Erneuerung fällig wird. Hier spielt Holz seine einzigartige Stärke aus. Es ist problemlos möglich, den Boden abzuschleifen und wieder mit einer Öl- oder Lacksicht zu versiegeln. Und dies auch mehrere Male. Deshalb halten Holzböden über mehrere Generationen, speichern den ganzen Zeitraum über CO2 und sind so Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit.
Damit Parkett über mehrere Jahrzehnte seine Dienste erfüllen kann, ist es wichtig, dass es fest auf den Untergrund geklebt ist. Denn nur dann kann es wie beschrieben mehrmals abgeschliffen und aufbereitet werden. Darauf weist die Initiative pik Parkett im Klebeverbund hin. Zwar gibt es auch die sogenannte „schwimmende“ Verlegung. Doch hat die feste Verbindung des Parketts mit dem Untergrund große Vorteile in Bezug auf Schallentwicklung und Energieeffizienz, weshalb die vollflächige Klebung – zumal in Verbindung mit einer Fußbodenheizung – nach wie vor erste Wahl ist.
Wichtig bei allen verwendeten Produkten: Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, dass Öle, Wachse, Lacke, Kleber etc. keine gesundheitsschädlichen Komponenten wie zum Beispiel Weichmacher oder Lösemittel enthalten. Wer Wert auf wohngesunde Produkte legt, sollte auf Produkte achten, die mit dem Emicode-Zeichen versehen sind. Diese entsprechen sehr strengen Emissionskriterien und unterliegen einer kontinuierlichen entsprechenden Zertifizierung und Überwachung.
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