Heimische Hölzer
Immer mehr Bauleute und Sanierende achten auf Nachhaltigkeit. Mit der Verwendung von Holz aus heimischem Anbau können sie einen Beitrag zu mehr Umweltentlastung und Wohngesundheit leisten.
Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute wächst so nah! So möchte man frei nach Goethe formulieren, wenn es um den Roh- und Baustoff Holz geht. Holzbauweisen erleben seit Jahren einen Boom, und auch im Innenausbau ist das edle Material vielseitig im Einsatz. Vor allem Parkettböden erfreuen sich unverändert hoher Beliebtheit.
Doch woher stammt das Holz, das beim Bau zum Einsatz kommt? In jüngster Zeit ist Bambus aus China populär geworden. Streng genommen handelt es sich hierbei um ein Gras, das beim Wachsen verholzt. Es gibt unterschiedliche Sorten, die bis zu 30 Meter hoch werden können. Ökologisch ist Bambus unproblematisch, da es auch ohne Kunstdünger schnell und üppig wächst. Außerdem ist es hart und robust. Schließt man jedoch den Transportweg und -aufwand in die Nachhaltigkeitsbetrachtung ein, verschlechtert sich die Bilanz gewaltig. Ähnlich verhält es sich mit Tropenhölzern. Selbst wenn Bangkirai, Teak & Co. aus seriöser Holzbewirtschaftung stammen (was oft nicht der Fall ist), müssen sie weite Wege zurücklegen, um bei deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern anzukommen.
Dann doch lieber heimischen Hölzern den Vorzug geben. Diese Holzarten stärken die Verbundenheit mit der Region und erfordern nur kurze Transportwege – ein wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Außerdem sehen Parkettböden aus heimischem Holz einfach gut aus. Die beliebteste Holzart für Parkett ist nach wie vor Eiche. Rund 80 % des verkauften Parketts in Deutschland sind nach Branchenangaben aus diesem Holz. Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen an Eichenholz neben der markanten Maserung, dass es hart und robust ist und auch stärkerer Beanspruchung standhält. Dank dieser Eigenschaften ist es selbst für den Einsatz in Bad und Küche geeignet. Weitere Holzsorten, die für Parkettböden verwendet werden, sind Buche, Esche, Ahorn, Kirsche, Nussbaum und Birke. Die Verwendung von weicheren Nadelhölzern wie Kiefer und Fichte ist für Parkett nicht verbreitet, wohl aber bei der Verlegung von Dielenböden.
Parkett aus heimischen Hölzern kann als Massivparkett oder Mehrschichtparkett verlegt werden. In letzterem Fall besteht die Deckschicht aus Holz, darunter befinden sich Holz oder Holzwerkstoffe. Die einzelnen Schichten werden verleimt. Ein Vorteil von Mehrschichtenparkett kommt bei der Verbindung mit einer Fußbodenheizung zum Tragen. Dank der geringen Aufbauhöhe leitet dieser Boden die Wärme rascher weiter als Massivparkett, das sich jedoch grundsätzlich ebenfalls für eine Fußbodenheizung gut eignet.
Die Vorzüge der Kombination Parkett und Fußbodenheizung kommen dann zur Geltung, wenn der Bodenbelag vollflächig auf den Untergrund geklebt ist. Diese Arbeit sollte ein Profi erledigen. Er prüft zunächst den Untergrund und bereitet ihn bei Bedarf fachgerecht auf, bevor er das Parkett vollflächig klebt und verlegt. Die feste Verbindung zwischen Untergrund und Bodenbelag hat noch einen weiteren wichtigen Vorteil: Sie verhindert die Bildung von Luftpolstern und sorgt so für deutlich geringeren Raum- und Trittschall.
Wichtig für die Bewohnerinnen und Bewohner: Sie sollten darauf achten, dass der von Ihnen beauftragte Fachmann einen Klebstoff benutzt, der das Emicode-Zeichen EC 1 trägt. Denn nur bei Produkten, die dieses Siegel haben, ist gewährleistet, dass die Emissionen so gering sind, dass sie die Wohngesundheit nicht beeinträchtigen. Auch die der kleinen Mitbewohner.
Titelbild: © Initiative Parkett im Klebeverbund (PIK)
Beitragsbild: © Initiative Parkett im Klebeverbund (PIK)
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